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Als am 16.April 1991 Joachim Hunold und Kim Lundgren die deutsche Air Berlin gründeten, hatten sie große Visionen und Ideen. Sie verkauften 10% der Sitzplätze frei, ohne auf einen Veranstalter zurückzugreifen und begannen einen täglichen Mallorca Shuttle. Sie starteten mit 10 Flugzeugen und begannen eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte. 2004 wurden Teile der österreichischen Fluggesellschaft Niki auf und die Flotte der Air Berlin wuchs stetig weiter. Die logische Konsequenz war der Börsengang 2006 mit einem Startpreis von 12€ pro Aktie. Der Aktienkurs stieg und stieg in kürzester Zeit und stand ein knappes Jahr später bei über 20€ je Aktie. Es folgten weitere Übernahmen unter anderem der Fluggesellschaft LTU. Für Börsenanleger also ein lohnendes Invest mit einer verheissungsvollen Zukunft. Oder nicht?
Die Geschichte ist hinlangst bekannt. 2011 musste Joachim Hunold das Feld wegen anhaltender Verluste räumen und jeder Anleger musste spätestens mit Einstieg von Hartmut Mehdorn Angst um sein Investment bekommen. Am 25. August 2017 wurde Insolvenzantrag gestellt und am 27. Oktober 2017 landete in Berlin die letzte Air Berlin Maschine in Berlin Tegel. Spätestens mit dieser Landung landeten Millionen Anleger auf dem Boden der Tatsachen, denn mit der Insolvenz war auch ihr Totalverlust besiegelt.
So wie es Air Berlin ergangen ist, geht es vielen Unternehmen. Nicht alle Börsenunternehmen überleben und nicht jede Aktie ist ein Erfolgsgarant. Alles haben die Unternehmen jedoch gemeinsam. Zu Beginn sind es immer Erfolgsgeschichten, die dazu beitragen, dass ein kleines Unternehmen zu einem börsennotierten Aktienunternehmen heranwächst. Die Geschichten der einzelnen Unternehmen sind meist inspirierend und laden zum Investieren ein. Jetzt kann man natürlich sagen, dass solche Dinge passieren und jeder Aktionär sich im Vorfeld im Klaren sein muss, dass sein Investment auch scheitern kann.
Die Frage, die man sich aber stellen kann ist doch, ob solche Dinge einem Anleger passieren müssen.
Am 4.11.1967 erblickte in Noca Inferiore der kleine Mino das Licht der Welt. Seine Eltern wanderten 1 Jahr später mit ihm in die Niederlande aus und eröffneten in Haarlem ein Restaurant, indem Mino später arbeitete. Er studierte nebenbei ein paar Semester Rechtswissenschaften, bevor er in den 90er Jahren Sportdirektor des Heimatclubs HFC Haarlem wurde. Es war der Beginn einer der bedeutendsten Karrieren im Sportmarketing. Mino Raiola gilt heute als einer der bekanntesten und berüchtigsten Spielerberater der Welt, der anscheinend immer die größten zukünftigen Stars unter Vertrag hat. Wie gelingt ihm etwas, was anderen anscheinend so unfassbar schwer fällt? Die Antwort ist eigentlich recht simpel. Er nimmt einfach so viele Spieler wie möglich unter Vertrag. Von 100% seiner Spieler werden vermutlich die Hälfte niemals Erwähnung in einem Sportbericht finden, ein Großteil wird mittelmäßig erfolgreich und ein ganz geringer Prozentsatz wird außergewöhnlich sein. Sein Ruf und Renommee und letztendlich sein finanzieller Erfolg kommen von dem einstelligen Prozentsatz an Spielern, die die Welt für ihre Ballfertigkeit verehrt. Aufmerksamkeit bekommt Raiola nur für die Stars. Wir unterschätzen jedoch, welche Arbeit und auch Fehlschläge hinter jeden bekannten Namen stecken.
Wenn wir das auf die Geldanlage umsetzen ist es doch ganz einfach. Mit einem ETF kaufen sie einfach alle Aktien, die in einem bestimmten Markt oder einer Region verfügbar sind. Von diesen Aktien werden welche von Markt verschwinden, andere werden ihr Portfolio nach unten ziehen, die meisten werden so einigermaßen laufen und einige wenige werden außergewöhnlich performen. Während des Corona Crashs gab es eine Menge Unternehmen, die Schiffbruch erlitten haben, viele haben Schlagseite bekommen und wenige haben die Gunst der Stunde nutzen können (z.B. Amazon).
John Bogle von Vanguard sagte einst: „Es ist müßig, die Nadel im Heuhaufen zu suchen, wenn man doch den ganzen Heuhaufen kaufen kann.“ Wenn man in ganze Finanzmärkte mit einem ETF Portfolio investiert kann man sich entspannt zurücklehnen, weil man sicher sein kann, eine Menge Stars der Finanzbranche eingekauft zu haben, die das Gesamtportfolio langfristig auf erfolgreiche Bahnen führen werden.
Karsten Matt ist Honorarberater mit zwei Jahrzehnten Erfahrung in der finanziellen Beratung erfolgreicher Menschen. Als Papa von Zwillingen und Weinliebhaber bringt er nicht nur Professionalität, sondern auch Herz in seine Arbeit. Er ist begeisterter Fan von SV Elversberg und FC Bayern München und weiß, wie man mit Leidenschaft und Engagement Ziele erreicht. Als gefragter Speaker, teilt er sein umfangreiches Wissen und seine fundierten Einblicke in Finanzstrategien mit einem breiten Publikum.